
Hernandez y Aguado, 1973, Nr. 448 – eine großartige Gitarre und ihre außergewöhnliche Geschichte
Mehr als 20 Jahre lang bauten zwei Freunde in einer kleinen „Guitarreria“ in der Nähe des bekannten „Rastro“ in Madrid, in der „Ribera de Curtidores 9“, berühmte Konzertgitarren, die von führenden Künstlern des 20. Jahrhunderts gespielt wurden. Manuel Hernandez (1895–1975) und Victoriano Aguado (1897–1982), seit ihrer gemeinsamen Arbeit in einer Klavierfabrik eng verbunden, begannen zunächst als Restauratoren von Möbeln. Ab Mitte der fünfziger Jahre etablierten sie sich schließlich als „Guitarreros“. Entgegen dem Trend in Spaniens Hauptstadt, wo seit den frühen 1960er-Jahren schwere Zedern-Decken-Gitarren „en vogue“ waren, hielten beide an der alten Tradition fest – inspiriert von Manuel Ramirez (1866–1916) und Santos Hernandez (1874–1943). Wichtige Anregungen erhielten sie zudem vom großen Virtuosen Don Regino Sainz de la Maza sowie von Don Modesto Borreguero, dem jüngsten Mitglied der Werkstatt Ramirez. Hernandez und Aguado begannen ihr Gitarrenhandwerk in reiferen Jahren – die Phase der erfolgreichen Zusammenarbeit war daher naturgemäß zeitlich begrenzt.
Um 1970 musste Victoriano Aguado seine Tätigkeit aufgrund von Augen- und Beinproblemen infolge einer Diabetes-Erkrankung aufgeben. Er war bis dahin für das Lackieren, Gestalten und Verzieren der Instrumente verantwortlich gewesen. Hernandez’ Schwiegersohn, Jesús Belezar, der seit Ende der 1960er-Jahre mit beiden zusammenarbeitete, machte sich daraufhin selbstständig. Doch Hernandez benötigte weiterhin einen Partner, da die Nachfrage nach Gitarren aus aller Welt groß war.
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