The Most Famous Classical Guitars: Icons of the Classical Music World

Die berühmtesten klassischen Gitarren: Ikonen der klassischen Musikwelt

Antonio de Torres (1817–1892)

Nur wenige Instrumente wurden so stark von einzelnen Händen geprägt wie die moderne klassische Gitarre. Im 19. Jahrhundert variierten die Gitarrendesigns in Europa stark, aber der spanische Meister Antonio de Torres (1817–1892) brachte Ordnung und Vision in das Handwerk. Seine Arbeit definierte die Konzertgitarre, wie wir sie heute kennen. Torres führte die Fächerbeleistung unter einer dünnen, gewölbten Resonanzdecke ein und vergrößerte den Korpus der Gitarre, wodurch ein Instrument von unübertroffener Wärme, Klarheit und Projektion entstand. Er wird oft als Vater der modernen klassischen Gitarre bezeichnet – ein Innovator, dessen Einfluss noch immer in jedem seither hergestellten hochwertigen Instrument nachhallt. Musiker wie Julian Bream staunten später darüber, wie Torres' Gitarren frühere Barockdesigns in Klangtiefe und Spielbarkeit übertrafen und damit eine Vorlage schufen, die dem Instrument den Weg in den modernen Konzertsaal ebnete.

José Ramírez I

Aufbauend auf diesem spanischen Erbe führte die Familie Ramírez aus Madrid Torres' Innovationen ins 20. Jahrhundert ein. Die 1882 von José Ramírez I. gegründete Familienwerkstatt entwickelte sich zu einer Säule des spanischen Gitarrenbaus. Ramírez-Gitarren waren früh in Flamenco-Kreisen beliebt, doch mit der Blütezeit der klassischen Musik adaptierte man ihre Designs für die Konzertbühne. Ein entscheidender Moment kam 1913, als der junge Andrés Segovia Manuel Ramírez' Werkstatt besuchte und auf der Suche nach einer Gitarre in Konzertqualität war. Manuel lieh ihm ein von Santos Hernández gebautes Instrument, das Segovia über zwei Jahrzehnte lang spielte. Diese Geste begründete nicht nur Segovias internationale Karriere, sondern festigte auch den Namen Ramírez unter den Elite-Gitarrenbauern.

José Ramírez III

Jede Generation der Familie fügte ihre eigenen Verfeinerungen hinzu. José Ramírez III. erweiterte die Decke, war ein Pionier bei der Verwendung von Zedernholzdecken und arbeitete 1963 mit dem Gitarristen Narciso Yepes zusammen, um eine zehnsaitige Gitarre zu entwerfen. Segovia selbst übernahm im selben Jahr eine José-III-Gitarre und spielte sie bis weit in seine spätere Karriere hinein. Andere Berühmtheiten – wie Yepes, Christopher Parkening und Kazuhito Yamashita – lobten Ramírez-Gitarren für ihren satten Bass und ihre ausdrucksstarke Bandbreite. Unter der Leitung von Amalia Ramírez produziert die fünfte Generation weiterhin Instrumente, die den tiefen, resonanten Klang traditioneller spanischer Handwerkskunst verkörpern.

Hermann Hauser I (1882–1952)

Außerhalb Spaniens brachten auch deutsche Hersteller ihre eigene Präzision in diese Kunst ein. Der Münchner Hermann Hauser I (1882–1952) verband spanische Wärme mit deutscher Ingenieurskunst. Segovia begegnete Hausers Werken zum ersten Mal in den 1920er Jahren und war von ihrer Ausgewogenheit und Klangreinheit so angetan, dass er seine Hauser von 1937 als „die großartigste Gitarre unserer Epoche“ bezeichnete. Als Segovias alte Manuel Ramírez-Gitarre zerbrach, wurde die Hauser jahrzehntelang sein treuer Begleiter. Auch andere Größen wie Miguel Llobet und Julian Bream bevorzugten Instrumente von Hauser. Hausers Innovationen bei der Verstrebung und der Halskonstruktion führten zu Gitarren von bemerkenswertem Sustain und Klarheit. Die Hauser-Linie wurde durch Hermann II und III fortgesetzt, deren Instrumente bis heute von Künstlern wie Pepe Romero für ihre perfekte Balance aus Kraft und Finesse geschätzt werden.

Ignacio Fleta (1897–1977)

Während Hauser deutsche Präzision verkörperte, war Ignacio Fleta (1897–1977) ein Beispiel für spanische Kunstfertigkeit mit einer kühnen Wendung. Fleta war ausgebildeter Geigenbauer und wandte sich 1955, nachdem er Segovia auftreten hörte, Gitarren zu. Seine Instrumente, oft mit dicken Zederndecken und mehreren Fächerstreben gebaut, erzeugten eine eindrucksvolle Projektion, die Konzertsäle mühelos füllte. Sie waren der „Rolls-Royce“ unter den klassischen Gitarren – luxuriös, volltönend und für die große Bühne gebaut. Segovia gab 1957 eine in Auftrag und spielte sie während eines Großteils seiner Karriere. Auch John Williams, Alirio Díaz und Turibio Santos spielten Fleta-Gitarren und bewunderten ihre Kraft und ihr lyrisches Sustain. In den 1960er- und 1970er-Jahren erlebte Fletas Werkstatt ihre Blütezeit. Seine Söhne Gabriel und Francisco schlossen sich ihm an, um die Familientradition zu verfeinern und fortzuführen.

Daniel Friederich (1932–2020)

In Paris machte sich Daniel Friederich (1932–2020) still und leise einen Namen als einer der innovativsten Gitarrenbauer des 20. Jahrhunderts. Seine Gitarren waren Meisterwerke der Ausgewogenheit und Sensibilität – klar, reaktionsschnell und optisch beeindruckend. Friederichs Liebe zum kleinsten Detail verlieh seinen Instrumenten eine außergewöhnliche Klanggleichmäßigkeit. Obwohl er relativ wenige Gitarren baute, war jede ein Kunstwerk, das sowohl bei Sammlern als auch bei führenden Musikern begehrt war. Sein Vermächtnis ist von raffinierter Handwerkskunst und subtiler Innovation geprägt – ein Beweis dafür, dass Kunstfertigkeit und Akustik in perfekter Harmonie koexistieren können.

José Luis Romanillos (geb. 1932)

Unterdessen belebte José Luis Romanillos (geb. 1932) den traditionellen spanischen Klang in einem neuen Land wieder. In den 1950er Jahren zog er von Madrid nach London, wo er 1961 seine erste Gitarre baute und bald die Bewunderung von Julian Bream erlangte, der ihn in seine eigene Werkstatt einlud. Breams Aufnahmen auf Romanillos' Gitarre von 1973 brachten dem Gitarrenbauer, dessen Designs stark von Torres inspiriert waren, internationale Anerkennung ein. Romanillos' Gitarren, bekannt für ihre Ausgewogenheit und Klangschönheit, brachten ihm Vergleiche mit Stradivari ein. Heute führen seine Söhne das Familienwerk fort, und Romanillos' Schriften zur Gitarrengeschichte und -handwerkskunst sind für Gitarrenbauer weltweit unverzichtbare Lektüre.

Greg Smallman (geb. 1947)

Auf der anderen Seite der Welt fand Innovation in Australien durch Greg Smallman (geb. 1947) eine neue Stimme. Smallman brach mit jahrhundertealten Traditionen und führte ein gitterverstrebtes Design ein, das mit Kohlefaser verstärkt und mit einer ultradünnen Zederndecke kombiniert wurde. Diese Bauweise ermöglichte enorme Lautstärke und Sustain, was seine Gitarren ideal für große Konzertsäle machte. Der renommierte Gitarrist John Williams wechselte in den 1980er Jahren von seiner Fleta zu einer Smallman und lobte deren Projektion und Klangkraft. Smallmans Designs inspirierten zahllose zeitgenössische Gitarrenbauer, und seine Familienwerkstatt, heute Greg Smallman & Sons, verschiebt weiterhin die Grenzen dessen, was eine klassische Gitarre leisten kann.

Von Torres' ersten Experimenten in Andalusien bis zu Smallmans futuristischer Gitterverstrebung in Australien haben diese Gitarrenbauer den Klang der klassischen Gitarre geprägt. Ihre Instrumente prägten die Karrieren von Künstlern wie Segovia, Bream, Williams, Díaz und Yepes, die wiederum den Ausdrucksbereich und das Repertoire der Gitarre erweiterten. Die Partnerschaft zwischen Spieler und Hersteller war schon immer symbiotisch – jede Designinnovation eröffnet neue Möglichkeiten in der Musik.

Das Erbe dieser Meisterbauer lebt bis heute fort. Ihre Gitarren, ob in Museen oder auf der Bühne, bleiben Maßstäbe in Schönheit und Klang. Moderne Gitarrenbauer studieren sie als Blaupausen, während Musiker sie wegen ihrer Authentizität und ihres Klangs schätzen. Jeder Ton einer Gitarre von Torres, Ramírez, Hauser, Fleta, Friederich, Romanillos oder Smallman trägt mehr als nur Musik in sich – er trägt eine Tradition von Leidenschaft, Handwerkskunst und Kunstfertigkeit in sich, die bis heute die Seele der klassischen Gitarre prägt.

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  • Klassische Gitarre

    Die klassische Gitarre mit ihren weichen Nylonsaiten und ihrem charakteristischen Timbre ist zum Symbol der Kammermusik, der spanischen Tradition und des Konzertrepertoires geworden. Ihre moderne Form prägte Antonio de Torres im 19. Jahrhundert, indem er den Standard für Korpus, Fächerbeleistung und die 65-Zentimeter-Mensur setzte, die bis heute verwendet werden. Instrumente dieser Kategorie eröffnen eine reiche Palette von den feinen romantischen Miniaturen Tárregas bis zu den majestätischen Konzerten Rodrigos. Hier finden Sie Gitarren, die historische Kontinuität bewahren und zugleich zu neuen Interpretationen anregen.
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  • Gitarrenbauer: Elvis Pajares
    Baujahr: 2025
    Bauart: Double-top gitarren
    Decke: Cedar
    Boden und Zargen: Indian rosewood
    Deckenoberfläche: French polish
    Korpusoberfläche: French polish
    Luftresonanz: F / F sharp
    Gewicht (g): 1415
    Mechaniken: Kris Barnett
    Zustand: New
  • Gitarrenbauer: José Luis Romanillos
    Baujahr: 1979
    Decke: Spruce
    Boden und Zargen: Indian rosewood
    Deckenoberfläche: French polish
    Korpusoberfläche: French polish
    Luftresonanz: G / G sharp
    Gewicht (g): 1410
    Mechaniken: Klaus Scheller
    Zustand: Excellent
  • Gitarrenbauer: Elvis Pajares
    Baujahr: 2025
    Decke: Spruce
    Boden und Zargen: Flamed Maple
    Deckenoberfläche: French polish
    Korpusoberfläche: French polish
    Luftresonanz: F / F sharp
    Gewicht (g): 1365
    Mechaniken: Kris Barnett
    Zustand: New
  • Gitarrenbauer: Giovanni Tacchi
    Baujahr: 2023
    Decke: Spruce
    Boden und Zargen: Flamed Maple
    Deckenoberfläche: French polish
    Korpusoberfläche: French polish
    Luftresonanz: E / F
    Gewicht (g): 1300
    Mechaniken: Alessi
    Zustand: Mint
  • Baujahr: 2025
    Decke: Spruce
    Boden und Zargen: Indian rosewood
    Deckenoberfläche: French polish
    Korpusoberfläche: French polish
    Luftresonanz: F sharp / G
    Gewicht (g): 1605
    Mechaniken: Perona
    Zustand: New
  • Gitarrenbauer: Otto Vowinkel
    Baujahr: 2019
    Decke: Cedar
    Boden und Zargen: Indian rosewood
    Deckenoberfläche: French polish
    Korpusoberfläche: French polish
    Luftresonanz: G / G sharp
    Gewicht (g): 1590
    Mechaniken: Sloane
    Zustand: Excellent
  • Gitarrenbauer: Hermann Hauser II
    Baujahr: 1956
    Decke: Spruce
    Boden und Zargen: Brazilian rosewood (CITES certified)
    Deckenoberfläche: French polish
    Korpusoberfläche: French polish
    Luftresonanz: F sharp / G
    Gewicht (g): 1440
    Mechaniken: Landstorfer
    Zustand: Excellent
  • Gitarrenbauer: Fritz Ober
    Baujahr: 2019
    Decke: Spruce
    Boden und Zargen: Brazilian rosewood (CITES certified)
    Deckenoberfläche: French polish
    Korpusoberfläche: French polish
    Luftresonanz: C sharp / D
    Gewicht (g): 1345
    Mechaniken: Klaus Scheller
    Zustand: Excellent

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