Louis Panormo - 1838 No. 2207 63 cm
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Über den Gitarrenbauer
Louis Panormo zählt zu den bedeutendsten Gitarrenbauern, die in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in England tätig waren. Er wurde um 1784 in Paris geboren und entstammte einer aus Italien stammenden Familie von Instrumentenbauern. Später ließ er sich in London nieder, wo er sich als führende Persönlichkeit in der Entwicklung der romantischen Gitarre etablierte. Panormo arbeitete in einer Zeit grundlegender Veränderungen im Gitarrenbau und gilt als einer der ersten Gitarrenbauer in England, der spanisch geprägte Fächerbeleistung in seine Instrumente integrierte. Sein Werk verbindet französische und spanische Bautraditionen mit einer klaren eigenen Handschrift.
Panormos Gitarren wurden bereits zu Lebzeiten für ihre klangliche Feinheit, ihre durchdachte Konstruktion und ihre musikalische Sensibilität geschätzt. Sie fanden Verbreitung bei professionellen Musikern und anspruchsvollen Liebhabern und genießen bis heute hohes Ansehen aufgrund ihrer historischen Bedeutung und ihrer akustischen Qualitäten. Erhaltene Instrumente sind selten und stellen wichtige Zeugnisse der Übergangsphase vom frühen neunzehnten Jahrhundert hin zur späteren spanischen Schule dar.
Über die Gitarre
Diese Gitarre aus dem Jahr 1838 ist ein außergewöhnliches Beispiel für das reife Werk von Louis Panormo und ein selten erhaltenes Instrument aus der Blütezeit des romantischen Gitarrenbaus. Sie ist traditionell gebaut mit einer Fichtendecke sowie Boden und Zargen aus brasilianischem Palisander. Die Mensur von 630 Millimetern und die schmale Sattelbreite entsprechen der Baupraxis der Zeit und verleihen dem Instrument eine sehr intime körperliche Präsenz. Mit einem Gewicht von nur 1140 Gramm ist die Gitarre bemerkenswert leicht, was die Effizienz der Konstruktion und die hohe Sensibilität ihres Ansprechverhaltens unterstreicht.
Klanglich zeigt die Gitarre einen eindeutig romantischen Charakter. Der Ton ist weich, rund und leicht nasal mit einer ruhigen und tief beruhigenden Wirkung. Die Töne entstehen sanft und verklingen natürlich, was eine ausdrucksvolle Phrasierung fördert statt auf Projektion ausgelegt zu sein. Der Klang wirkt fokussiert und zugleich zurückhaltend, sodass einfache melodische Linien ohne Mühe emotionale Tiefe entfalten können. Die Gitarre reagiert klar und präzise und bewahrt dabei eine dunkle und nach innen gerichtete Klangfarbe. Die Intonation ist stabil und überzeugend, was für ein Instrument dieses Alters bemerkenswert ist. Das Spielen auf dieser Gitarre schafft eine unmittelbare Verbindung zur musikalischen Sprache des frühen neunzehnten Jahrhunderts und vermittelt eine Ruhe und Konzentration, die bei modernen Instrumenten nur selten zu finden ist.
Zustand
Die Gitarre befindet sich in sehr gutem Zustand für ihr Alter. Es gibt zwei Risse in der Decke die fachgerecht repariert wurden und als stabil gelten. Das Instrument zeigt normale altersbedingte Gebrauchsspuren, ist jedoch strukturell einwandfrei und voll funktionsfähig.
Regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer des Instruments
Auch bei sorgfältigem Gebrauch kann sich das Aussehen einer Konzertgitarre allmählich verändern oder sie kann auf ungleichmäßige Lagerbedingungen reagieren. Schaue Dir Deine Gitarre regelmäßig genau an und achte auf Veränderungen. Wenn Dein Instrument unter den äußeren Einflüssen leidet, wird es Dich darauf aufmerksam machen.
Schütze Deine Gitarre: Gehe vorsichtig damit um
Sei vorsichtig, wenn Du Dein Instrument mit fettigen oder ungewaschenen Händen berührst: Jeder Hautkontakt greift den Lack an. Natürlich ist eine Gitarre zum Spielen da, aber einige Vorsichtsmaßnahmen tragen dazu bei, ihre Schönheit zu bewahren: Waschen Deine Hände vor dem Spielen, trage lange Ärmel und vermeide unnötigen direkten Hautkontakt mit dem Korpus des Instruments.
Profi-Tipp: Vermeide es, mit einem Hemd, schwerem Schmuck oder einem Gürtel zu spielen, da diese die Gitarre zerkratzen können. Stelle außerdem sicher, dass Der Gitarrenkoffer frei von Gegenständen ist, die das Instrument während der Lagerung beschädigen könnten.
Saitenpflege
Eine gute Angewohnheit ist es, die Saiten nach jedem Spielen kurz abzuwischen. Diese kleine Maßnahme verlängert ihre Lebensdauer erheblich und sorgt für ein gleichmäßiges, angenehmes Gefühl unter den Fingern.
Saubere Saiten sind für die Stimmung Deines Instruments unerlässlich. Korrosion, Schweiß und Staub können die Gleichmäßigkeit der Saiten beeinträchtigen und die genaue Stimmung über das gesamte Griffbrett beeinträchtigen.
Profi-Tipp: Wenn Du Probleme hast, Deine Gitarre zu stimmen, ist es möglicherweise an der Zeit, die Saiten zu wechseln. Ein nützlicher Test ist, die Tonhöhe des Obertons am 12. Bund mit der gegriffenen Note am 12. Bund zu vergleichen. Besteht ein ungewöhnlich großer Abstand zwischen den beiden, haben die Saiten möglicherweise ihre Integrität verloren und sollten ersetzt werden.
Sorge für den Glanz Ihres Schellack-Finishs!
Du hast eine Gitarre mit Schellack-Finish (Schellackpolitur)? Hier ein einfacher Trick: Nehmen ein sauberes Mikrofasertuch und hauche sanft auf die Oberfläche, um einen leichten Nebel zu erzeugen. Reibe anschließend sanft, um Fingerabdrücke, Schweiß und Fett zu entfernen. Das reicht normalerweise schon aus, um die Gitarre in Topform zu halten – ganz ohne Pflegeprodukte!
Profi-Tipp: Gönne Deiner Gitarre alle paar Jahre einen Check bei einem Gitarrenbauer, um sie in Topform zu halten.
Lagerung Deiner Gitarre: Das Klima ist wichtig
Deine Gitarre kann sicher außerhalb ihres Koffers bleiben, solange die Umgebungsfeuchtigkeit 42–55 % und die Temperatur zwischen 18–25 °C beträgt.
Bedenke, dass die Luftfeuchtigkeit im Koffer immer noch schwanken kann, insbesondere bei Jahreszeitenwechseln.
- Zu viel Feuchtigkeit kann zu überspannten Saiten und einem dumpfen Ton führen.
- Zu geringe Luftfeuchtigkeit kann zu einer aufgewölbten Decke, Saitenschnarren oder sogar Rissen führen.
Stelle Deine Gitarre nicht in die Nähe von Heizkörpern, Klimaanlagen oder Fenstern mit direkter Sonneneinstrahlung.
Profi-Tipp: Schließe Deinen Gitarrenkoffer beim Spielen immer. So bleibt das Mikroklima im Koffer stabil und Dein Instrument ist geschützt, sobald Du es es wieder hineinlegst.