Paolo Coriani - 2025 No. 272
Paolo Coriani - 2025 No. 272
Überblick
Überblick
Über den Gitarrenbauer
Paolo Coriani ist ein italienischer Gitarrenbaumeister mit Sitz in Modena, der seit über vier Jahrzehnten hochwertige klassische Gitarren baut. Seine Werkstatt eröffnete er 1984 nach neun Jahren Ausbildung bei der Liuteria Masetti, einer Gitarrenbauerfamilie aus Modena mit Tradition seit 1900. Zu Beginn baute er Gitarren, die sich an den damals weit verbreiteten Modellen von José Ramírez III und Masaru Kohno orientierten. Einen Wendepunkt in seiner Entwicklung stellte die Entdeckung der Arbeiten von Richard Schneider und Michael Kasha dar, die ihm erste wissenschaftlich fundierte Einblicke in Akustik und Schwingungsverhalten von Gitarren vermittelten.
Eine bedeutende Inspiration für seine Philosophie war die Begegnung mit den Gitarren und Schriften von Daniel Friederich, der durch das Sammeln von Daten wie Gewicht und Elastizität der verwendeten Hölzer einen weniger empirischen Ansatz im Bauprozess entwickelte. Ein weiterer prägender Moment war das Hören und Studieren einer Torres-Gitarre von 1867, die einst Christian Aubin gehörte – ein Instrument, das auch Robert Bouchet und Friederich inspirierte. Diese Begegnung mit historischen spanischen Gitarren vertiefte Corianis Wertschätzung für die traditionelle spanische Bauweise.
In den frühen 1990er Jahren erweiterte Coriani sein akustisches Wissen durch die Arbeit mit dem Bogenbauer Giovanni Lucchi und dessen Geschwindigkeitstester zur Auswahl von Klanghölzern. 1993 nahm er an einem Gitarrenbaukurs unter Leitung von José Luis Romanillos in Córdoba teil, dessen Thema die 1912 gebaute Manuel Ramírez-Gitarre von Andrés Segovia war. Diese Erfahrung verstärkte Corianis Bewunderung für Ramírez und führte zu intensiven Recherchen zu spanischen Gitarrenbauern des frühen 20. Jahrhunderts wie Enrique García, Santos Hernández und Domingo Esteso.
Seitdem restaurierte Coriani zahlreiche historische Gitarren und analysierte deren Schwingungsverhalten, um seine eigene Bauweise weiterzuentwickeln. Heute lässt er sich von den großen Meistern wie Ramírez, Torres, Hauser, García und Simplicio inspirieren – ohne jedoch exakte Kopien zu bauen. Stattdessen strebt er danach, den klanglichen Charakter der Originale mit heutigen Spiel- und Konzertanforderungen zu vereinen. Nicht die maximale Lautstärke steht im Fokus, sondern ein warmer, klarer und tragender Ton, der die Ausdruckskraft und den persönlichen Stil der Musiker unterstützt.
Seine Gitarren entstehen in einer werkstattinternen Umgebung mit kontrollierter Luftfeuchtigkeit, um langfristige Stabilität zu garantieren. Die verwendeten Hölzer sind sorgfältig ausgewählt und viele Jahrzehnte luftgetrocknet – die Deckenhölzer mindestens 30 Jahre, Ebenholz, Palisander und Mahagoni bis zu 50 oder 60 Jahre. Die Oberflächen werden ausschließlich mit farbiger Schellack-Handpolitur veredelt, jede Gitarre erhält einzigartige Rosetten, Bindings und Einlagen für eine unverwechselbare ästhetische Handschrift.
Über die Gitarre
Diese 2025 gebaute Gitarre mit der Nummer 272 orientiert sich klanglich und baulich an der berühmten Manuel Ramírez-Gitarre von 1912, die über 25 Jahre von Andrés Segovia gespielt wurde. Ihre Ursprünge liegen im Gitarrenbaukurs 1993 mit José Luis Romanillos in Córdoba. Seitdem hatte Coriani mehrfach Gelegenheit, originale Instrumente von Manuel Ramírez zu restaurieren und eingehend zu studieren. Auch wenn dieses Instrument keine exakte Kopie ist, nähert es sich klanglich den historischen Originalen mit viel Tiefe, Ausgewogenheit und farbenreicher Ansprache an.
Die Decke besteht aus italienischer Alpenfichte, die Coriani 1993 erwarb. Zargen und Boden sind aus brasilianischem Palisander gefertigt, der Anfang der 1960er Jahre nach Italien importiert wurde. Der dreiteilige Boden kombiniert kontrastierende Holzfarben, wobei das mittlere Segment optisch in den Cedrella-Odorosa-Hals übergeht und eine durchgehende Linie vom Boden bis zur Zarge bildet. Das Griffbrett besteht aus Ebenholz, die gesamte Oberfläche ist mit farbigem Schellack von Hand poliert.
Ein Fischgrätmuster auf der Kopfplatte erinnert an José Luis Romanillos und zitiert seine letzten Rosettenmotive in einem feinen gestalterischen Tribut. Wie jede Gitarre von Coriani ist auch dieses Instrument ein klanglich ausdrucksstarkes und visuell unverwechselbares Einzelstück – traditionell im Stil, modern in der Spielbarkeit.
Gitarrenbauer: | Paolo Coriani |
Baujahr: | 2025 |
Bauweise: | Traditionell |
Decke: | Fichte |
Boden & Zargen: | Brasilianischer Palisander (CITES zertifiziert) |
Oberflächenbehandlung: | Schellack-Politur |
Resonanzfrequenz: | Fis / G |
Mensur: | 650 mm |
Sattelbreite: | 50 mm |
Gewicht: | 1395 g |
Mechaniken: | Perona |
Zustand: | Neu |
Koffer: | Hiscox Pro II |
Angaben zum GPSR:
Konzertgitarre
Details zum GPSR:
Konzertgitarre
Paolo Coriani, Via Barchetta 94/3-98, 41123 Modena, Italien, https://www.corianipaolo.it/paolo-coriani-luthier/classical-guitars.html, liutaio@corianipaolo.it
Paolo Coriani, Via Barchetta 94/3-98, 41123 Modena, Italien, https://www.corianipaolo.it/paolo-coriani-luthier/classical-guitars.html, liutaio@corianipaolo.it
Hinweis: Für historische Gitarren gilt die GPSR nicht.






















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